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Innovative Abwassertechnik

Förderschwerpunkt „Innovative Abwassertechnik“ innerhalb des Umweltinnovationsprogramms (UIP); Bewerbungsfrist: 15.04.2019

Der Förderschwerpunkt richtet sich an Betreiber von kommunalen und industriellen Abwasserbehandlungsanlagen aller Größenklassen

In Deutschland wird die Behandlung des Abwassers aus Haushalten, Niederschlagsabläufen und indirekt einleitender Industrie durch rund 9.300 kommunale Abwasserbehandlungsanlagen gewährleistet. Hinzu kommen rund 3.000 industrielle Abwasserbehandlungsanlagen. Diese umfangreiche Abwasserinfrastruktur mit ihren verschiedenen Verfahrensstufen und zahlreichen Aggregaten bietet optimale Bedingungen für die Umsetzung großtechnischer, innovativer Technologien.

Der grundlegende Fokus der kommunalen Abwasserbehandlung in Deutschland liegt auf der Entfernung von Kohlenstoff, Stickstoff und Phosphor aus dem Abwasserstrom, vor allem, um eine Eutrophierung der Gewässer zu vermeiden. In der letzten Dekade gerieten weitere Themen, wie z.B. die Rückgewinnung von Nährstoffen aus dem Abwasserstrom bzw. dem Klärschlamm, die Steigerung der Energieeffizienz der Anlagen, die Nutzung der aus dem Prozess verwertbaren Energie und die Entfernung von Spurenstoffen aus dem Kläranlagenablauf, in das Interesse von Abwasserwirtschaft und Politik. Innovationen in diesem Sektor können wertvolle Beiträge zum Klimaschutz, zur Ressourcenschonung und zur Verbesserung der Gewässergüte leisten.

Der Förderschwerpunkt hat das Ziel, Umwelt entlastende technische Innovationen im Bereich Ressourcenschutz durch Rückgewinnung und Nutzbarmachung von Sekundärrohstoffen, Entfernung von Spurenstoffen und effiziente Nutzung der Energie in der Abwasserbehandlung voran zu treiben

Das BMU unterstützt im Rahmen dieses neuen Förderschwerpunkts die erstmalige großtechnische Realisierung besonders innovativer Projekte mit möglichst ganzheitlichem Ansatz zum effizienten Umgang mit Ressourcen und Energie sowie zur weitergehenden Abwasserbehandlung.

Der Förderschwerpunkt richtet sich an Betreiber von kommunalen und industriellen Abwasserbehandlungsanlagen aller Größenklassen. Ebenso können Betreiber von Anlagen, die eine weitergehende Behandlung, beispielsweise der Klärschlämme, übernehmen (z.B. thermische Verwertungsanlagen) oder die Ressourcen aus der Abwasserbehandlung rückgewinnen, aufbereiten oder weiter nutzen (z.B. Wertstoffe, Energie), eine Förderung in diesem Förderschwerpunkt beantragen.

Förderkategorien

Wertstoffrückgewinnung und –Bereitstellung

  • Nutzbarmachung von Phosphor, Stickstoff und anderen Wertstoffen durch Überführung in verwendbare Produkte oder Ausgangsstoffe für Produkte.

Weitergehende Abwasserbehandlung

  • Reduktion von Spurenstoffen mittels innovativer Verfahren unter Berücksichtigung des Energie- und Ressourcenbedarfs mit möglichst breitem Eliminationsspektrum

Energie – speichern, regeln, vernetzen

  • Ganzheitliche Energieoptimierung, flexible Energienutzung (Strom, Wärme, Gas), Integration in Energieversorgungskonzepte auch über die Grenzen der Abwasseranlage hinaus.

Im Rahmen des Förderschwerpunktes bestehen zwei Fördermöglichkeiten:

  • Zinszuschuss zur Verbilligung eines Kredites von bis zu 70 % der zuwendungsfähigen Ausgaben
  • Investitionszuschuss von bis zu 30 % der zuwendungsfähigen Ausgaben

Das Antragsverfahren ist einstufig. Anträge für den Förderschwerpunkt können bis zum 15. 04.2019 bei der KfW gestellt werden.