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Ressourceneffizienz und Circular Economy

„RESSOURCENEFFIZIENZ UND CIRCULAR ECONOMY“ (BMWK)                                                                           Einreichungsfrist: 22.11.2022

Aktuelle Recyclingquoten werden den zukünftigen Rohstoffbedarf der Gesellschaft nicht decken können. Deshalb müssen nicht nur (wirtschafts-)strategische und begrenzt verfügbare Rohstoffe, sondern alle Ressourcen geschützt werden, indem sie möglichst lange im Wirtschaftskreislauf gehalten und dazu nachhaltig gewonnen und effizient genutzt werden.

Gefördert werden Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zum Querschnittsthema Ressourceneffizienz im Kontext der Energiewende, die einen system- und technologieübergreifenden Charakter aufweisen. Die Projektvorschläge sollen sich nicht auf einen einzelnen Technologiebereich begrenzen und können die Optimierung der Ressourceneffizienz3 schwerpunktmäßig aus einer systemischen Sicht aufgreifen.

Beispielweise – und nicht ausschließlich – sollten systemübergreifende und konzeptionelle Forschungsarbeiten folgende Beiträge leisten:

  • Bilanzierungsinstrumente der primärenergetischen bzw. (auch langfristigen) treibhausgasrelevanten Auswirkungen und der ökonomischen, soziologischen, ökologischen Auswirkungen kreislauffähiger Produkte, Komponenten, (zukünftiger) Energiedienstleistungen oder auch (digitaler) Geschäftsmodelle im Sinne einer zirkulären Wirtschaft entwickeln und erproben.
  • Die Substitution von energieintensiven oder kritischen oder im Rahmen der Energiewende systemübergreifend nachgefragten Rohstoffen und Materialien durch besser verfügbare oder durch Sekundärrohstoffe erforschen.
  • Konzepte und Lösungsansätze im Sinne einer zirkulären Wirtschaft (Circular Economy) entwickeln, um den Wert von Produkten, Stoffen, Ressourcen und Energie(trägern) innerhalb der Wirtschaft bei möglichst geringem Primärenergieverbrauch so lange wie möglich (stofflich) zu erhalten (bis zu zero waste). Die Betrachtung beinhaltet auch die Erfassung und Behandlung von Stoffströmen als Sekundärrohstoffe und die Beseitigung von verbleibenden Abfallströmen sowie gesamtwirtschaftlich die induzierten Auswirkungen auf Umwelt und Treibhausgasbelastungen.
  • Übertragbare IT-basierte Lösungen zur Verknüpfung der Ansätze aus der zirkulären Wirtschaft (Circular Economy) entwickeln, um Informationen und Daten über Stoffflüsse und die Beschaffenheit von Produkten und Komponenten durchgängig von Design bis Ende (auch einer letzten Kaskade) der Produktnutzungsdauer nachverfolgbar und so Ressourcenpotenziale erschließbar zu machen (wie beispielsweise für Re-use, Second life, Remanufactoring, Upcycling, Recycling).
  • Anwendungstaugliche, aussagekräftige, belastbare Verfahren zur Lebensdauer- Vorhersage (Alterung, Fehler) und zur Lebensdauer- bzw. Nutzungsdauerverlängerung bei Produkten/Gütern erforschen.
  • Anwendungstaugliche, aussagekräftige, belastbare Verfahren entwickeln, um Materialien möglichst lange in einer wirtschaftlichen Nutzungsphase bzw. im Lebenszyklus und in einer stofflichen Nutzung zu halten.
  • Verfahren zur Substitution oder Minderung der energiebedingten THG-Emissionen innerhalb des Herstellungsprozesses unter Anwendung der Aspekte des zirkulären Wirtschaftens entwickeln.
  • Erforschung von Designstrategien und Produkt-/Dienstleistungsystemen oder auch Geschäftsmodellen zur Optimierung des Ressourceneinsatzes, welche die Ressourceneffizienz in den inneren Kreisläufen der Circular Economy (Re-use, Share, Repair, Refurbish, Remanufacture) anheben.

Forschungsarbeiten zur Material- und Ressourceneffizienz in den Verbrauchssektoren Industrie, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen adressieren eine Verringerung des Energieverbrauchs durch Reduktion, Substitution oder Vermeidung energieintensiver Rohstoffe, industrieller Ausgangsstoffe und Zwischenverbindungen. Dies erfolgt beispielsweise durch

  • effiziente Werkstoffnutzung,
  • Ausbau der Nutzung von Sekundärrohstoffen in einer Kreislaufwirtschaft,
  • Leichtbaustrategien,
  • energieeffiziente Gestaltung von Verfahren zur Additiven Fertigung,
  • Umstellung der technischen Rohstoffbasis auf regenerative Quellen und
  • Entwicklung von Ersatzstoffen, Herstellverfahren und Anpassung von Produktionsverfahren.

Gefördert werden vorrangig Verbundprojekte mit Beteiligung aus Wirtschaft und Wissenschaft.

Projektvorschläge sollten sich durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von mindestens zwei Fach- bzw. Forschungsdisziplinen auszeichnen. Die Einbindung internationaler Partner und weiterer Partner aus den Bereichen Energie, Klima und Umwelt ist wünschenswert. KMU können Zuschläge in der Förderquote erhalten.

Mit der Betreuung des Förderaufrufs hat das BMWK den Projektträger Jülich (PtJ) beauftragt.                          Projektskizzen sind bis zum 22.11.2022 einzureichen.